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Mittwoch, 30. Juni 2010

Der Astronomische Rückblick #2

Der Monat Juni neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Die Astrowelt war die letzten Wochen vor allem durch die Teilnahme an der Blog-WM 2010 geprägt. Die Geschichte endete ja leider mit einem groben Foul und dem damit verbundenen Platzverweis - um ein wenig im Fußball-Jargon zu verweilen. Fernab der Blog-WM, gab es in der Astronomie eine Menge Neuigkeiten zu berichten, denen sich der Astronomische Rückblick nun widmen soll.

Neuigkeiten vom roten Planeten
Zahlreiche interessante Ergebnisse wurden diesen Monat aus der Forschung über unseren Nachbarplaneten Mars veröffentlicht, die vor allem seine Vergangenheit betreffen. So konnte eine deutsch-amerikanische Forschergruppe die Entdeckung karbonatreichen Gesteins, auf der Marsoberfläche, verkünden. Diese Gesteine deuten darauf hin, dass es vor etwa vier Milliarden Jahren lebensfreundliche Bedingungen auf dem Mars gegeben haben dürfte. Auch zum Marsozean gibt es Neuigkeiten. Forscher der University of Colorado haben eine großangelegte Inventur der Marsstrukturen vollzogen. Die Studie kam zu einem verblüffenden Aussage: etwa ein Drittel der gesamten Oberfläche soll der Ozean bedeckt haben. Den Ergebnissen zufolge, betrug das Volumen des urzeitlichen Gewässers etwa 124 Millionen Kubikkilometer. Das wäre genug Wasser, um den gesamten Mars unter einer 550 Meter hohen Wasserdecke zu begraben. Nicht zuletzt gelangte eine französich-amerikanische Gruppe von Wissenschaftlern zu der Erkenntnis, dass die lebensfreundliche Ära auf dem roten Planeten offenbar global stattfand.

Neuigkeiten aus dem Universum
Ein Blick in die Frühphase der Milchstraße wagte ein Forscherteam, vom Max-Planck-Institut für Radiosatronomie und vom Argelander-Institut der Universität Bonn. Selbige Gruppe hat in diesem Monat außerdem berechtigte Zweifel an der Existenz der Dunklen Materie bekundet und plädiert für eine Überarbeitung der Theorien, die mit dem Modell in Zusammenhang stehen. Forschern des Max-Planck-Instituts für Astronomie wiederum überraschten mit der Untersuchung eines Sternhaufens, der den bisher gängigen Erwartungen in puncto Geschwindigkeitsverteilung widersprach.

Neuigkeiten aus der Exoplaneten-Forschung
Auch zum Thema Exoplaneten konnten diesen Monat viele Neuentdeckungen bekannt gegeben werden. Das Weltraumteleskop CoRoT erspähte gleich sieben bisher unbekannte Exemplare. So zum Beispiel einen Uranus-ähnlichen, aber auch ein Objekt von der 60fachen Masse des Jupiters.

So - das war mein Rückblick aus astronomischer Sicht für den Monat Juni. Natürlich präsentieren die aufgeführten Neuigkeiten längst nicht alle Ergebnisse der aktuellen Forschung, sondern nur die aus meiner Sicht interessantesten. Solltet Ihr der Meinung sein, dass es noch andere spektakuläre Meldungen in den letzten 30 Tagen gab, die unbedingt in diese Übersicht gehören, dann lasst uns alle daran teilhaben und nutzt einfach die Kommentarfunktion.

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