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Donnerstag, 20. Mai 2010

Mythologie der Sternbilder: Das Sternbild Perseus Teil 2

Heute geht es wie versprochen weiter mit dem zweiten Teil des Artikels über das Sternbild Perseus. Wer den ersten Teil verpasst haben sollte, kann ihn hier nachlesen.


Nur die Graien konnten Perseus Medusas Aufenthaltsort verraten
Der Kopf der Gorgone Medusa als Geschenk um die Tradition zu wahren. Ein Handel geboren aus Tollkühnheit auf der Seite des Perseus und Hinterlist auf der Seite des Polydektes. Für den Sohn des Zeus und der Danae sollte nun eine lange gefahrenvolle Odyssee beginnen. Aber Perseus sollte sich nicht ohne göttliche Unterstützung auf die Suche nach Medusa begeben. Die Göttin der Weisheit, Strategie und des Kampfes Athene erschien und machte ihm ein kostbares Geschenk und gab ihm dem Rat die Graien aufzusuchen. Denn diese würden wissen wo die Gorgone zu finden wäre. So machte der junge Halbgott sich also auf den Weg zu den drei Graien.

Die Graien - drei Greisinnen, die sich ein Auge und einen Zahn teilten
Enyo, Deino und Pemphredo hatten ihre Wohnstatt an einer Höhle am Fuße des Atlas in der Nähe eines Sees. Als Perseus sie antraf und fragte wo er Medusa denn finden könne, erhielt er zunächst keine Antwort. Aber der Sohn des Zeus ließ sich nicht verunsichern. Er setzte sich und begann seinen Proviant zu verzehren. Dieser wiederum weckte schließlich das Interesse der Graien, die sich zusammen ein Auge und einen einzelnen Zahn teilten. Sie verlangten von ihm einen Teil seiner Wegzehrung an sie abzugeben. Perseus willigte ein und bot Pemphredo, Enyo und Deino an während sie speisen würden, ihren Zahn und ihr Auge aufzubewahren. Ahnungslos stimmten die Graien dem Vorschlag zu.

Mit Erpressung erreichte Perseus sein Ziel
Mit Auge und Zahn hatte der Sohn der Danae nun ein hervorragendes Druckmittel, das er auch einzusetzen wusste. Er fragte ein weiteres mal nach dem Aufenthaltsort der Medusa und drohte den Greisinnen. Sollten sie ihm nicht antworten wären Blindheit und Zahnlosigkeit für sie alle lebenslange Begleiter. Die Graien gaben letztlich aus Furcht nach. Perseus händigte ihnen, nach dem er die Antwort auf seine Frage bekommen hatte, den Zahn aus, das Auge aber warf er in den See. Enyo, Deino und Pemphredo sprangen hinterher und tauchten nach dem Sehorgan. Diese Wendung hatte für Perseus einen unerwarteten Nebeneffekt. Denn die Nymphen die sich in der Gegend um den See aufhielten waren ihm überaus dankbar, waren sie doch zum ersten Mal nach Jahrhunderten vom Gestank der Graien befreit. Daraufhin schenkten sie dem Sohn des Zeus Flugsandalen, einen Mantelsack und eine Tarnkappe.

Das schmachvolle Ende der Medusa
In der Heimstatt der Gorgonen angekommen, wähnte Perseus sich endlich am Ziel. Er schleichte sich hinein, als alle drei Töchter des Phorkys schliefen. Nur Medusa war von Geburt an sterblich. Aber nicht weniger gefährlich. Er näherte sich mit äußerster Vorsicht. Um nicht zu Stein zu erstarren gebrauchte er nun auch das Geschenk der Athene. Die spiegelnde Oberfläche des Schildes nutzend schlich er in Richtung Medusa. Als er nah genug herangekommen war schnitt er den Kopf der Gorgone mit einem Streich ab und fing ihn im Mantelsack der Nymphen ein.

Wieder einmal hielt das Schicksal eine Überraschung für Perseus bereit. Aus dem Blut erwuchsen plötzlich die Kinder der Medusa und des Poseidon, das geflügelte Pferd Pegasus und der Riese Chrysaor. Überstürzt muss der Sohn des Zeus die Flucht ergreifen.

Wo ihn seine Flucht hin verschlug erfahrt ihr morgen im dritten Teil der Legende die sich um das Sternbild Perseus entspinnt.



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