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Donnerstag, 6. Mai 2010

Mythologie der Sternbilder: Das Sternbild Ophiuchus - der Schlangenträger

Nach dem ich bereits gestern an dieser Stelle den ersten Artikel der Serie "Mythologie der Sternbilder" über das Sternbild Herkules veröffentlicht habe, entschied ich mich aus zweierlei Gründen heute gleich den Zweiten nachzuschieben. Zum Einen hatte ich mich gerade in die Materie vertieft - und wenn der Schreibfluss schon mal da ist, sollte man ihn auch ausnutzen. Der andere für mich sehr erfreuliche Grund ist, dass der gestrige Beitrag besser anlief, als von mir erwartet. Deshalb nun die Fortsetzung mit dem Sternbild Ophiuchus.

  
Asklepios alias der Schlangenträger alias Ophiuchus
Das Sternbild Ophiuchus, auch Schlangenträger genannt, steht der Legende nach für Asklepios, den Stammvater der Heilkunst. Er ist der Sohn des Gottes Apollon und seiner Geliebten Koronis. Doch die Mutter des Äskulap, wie der Schlangenträger auch genannt wird, liebte den König Ischys und verband sich mit diesem, obwohl bereits das Kind des Apollon in ihr heranwuchs.

Asklepios - das Kind das nie geboren wurde
Vor lauter Zorn über die Untreue seiner Geliebten begab sich der Gott des Lichtes schließlich zu seiner Schwester Artemis. Diese zögerte nicht lange, schoss einen ganzen Köcher ihrer Pfeile auf die Schwangere ab und tötete sie. Noch während die Leiche der Koronis auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde schnitt der Himmelsbote Hermes den Ungeborenen Asklepios aus dem Bauch der Mutter und rettete ihm das Leben.
Der Kentaur Cheiron nahm sich seiner an und unterwies ihn in der Kunst des Heilens.

Äskulap konnte Tote wieder zum Leben erwecken
Im Laufe der Jahre hatte Asklepios seine Kunst immer weiter verbessert und erreichte schließlich einen so hohen Grad, dass er der Perfektion gleichkam. Der erste unter den Heilern und Ärzten soll sich sogar die Fähigkeit Tote wieder zum Leben erwecken zu können angeeignet haben. Allerdings war es ihm, durch einen Schwur den er zu leisten hatte, verboten die Wiedererweckung jemals einzusetzen.

Aus Mitleid brach er seinen Schwur
Eines Tages traf Asklepios auf den Leichnam des Hyppolytos. Wie sich herausstellte wurde dieser zu Unrecht getötet. Der Stammvater der Heilkunst brachte es nicht fertig das geschehene Unrecht auf sich beruhen zu lassen. So ließ Asklepios in den toten Körper neues Leben fließen.

Mit dem Tode bestraft und zum Gott erhoben
Durch die Wiederbelebung des Hyppolytos zog der Heiler den Zorn des Göttervaters Zeus auf sich. Er bestrafte ihn mit dem Tode und ließ einen seiner Blitze auf ihn niederfahren. Da Asklepios jedoch aus Mitleid gehandelt und auch um ihn für seine Fähigkeiten die er auf dem Gebiet der Heilkunst erworben hatte zu ehren, wurde er zum Gott erhoben, in den Olymp aufgenommen sowie an den Himmel versetzt. Um seine Schultern windet sich eine Schlange, von der er ebenfalls, wie es in einer weiteren Legende heißt, die Kunst des Heilens erlernt haben soll.



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2 Kommentare:

  1. Mich faszinieren mythologische Erzählungen immer wieder aufs Neue!

    Vielen Dank für diese Artikelreihe!

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  2. Hallo Jakob,

    es freut mich sehr, dass dir die Serie gefällt. Ich arbeite auch schon fleißig an den nächsten Teilen. Ich weiß nicht ob es mir gelingt noch heute einen zu veröffentlichen. Spätestens morgen wird es aber weiter gehen.

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