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Montag, 19. April 2010

Titan: Eine Insel des Lebens?

Titan - der größte Mond Saturns - ist ein erdähnlicher Himmelskörper. Nach Ansicht einiger Astronomen könnte er der Erde sogar noch ähnlicher sein, als bisher vermutet. Denn sie halten es für möglich, dass Titan Leben beherbergt.


Beherbergt Titan eine hochdifferenzierte Lebewelt?
Die Wissenschaftler sprechen dabei nicht von hochentwickelten Elefanten ähnlich sehenden Säugetieren, die auf der Kruste aus Wassereis, Methaneis und Gestein herumwandern oder von vogelähnlichen Flugtieren die unterhalb der Methanwolken ihre Kreise ziehen. Die Rede ist hier von Mikroorganismen. Genauer gesagt extremophile Urbakterien, die sogar von der Erde stammen könnten.

Wurde der Saturnmond von der Erde aus kolonisiert?
So lautet zumindest die Theorie einer Gruppe kanadischer Wissenschaftler um Brett Gladman von der University of British Columbia. Nach ihren Berechnungen wäre es nämlich durchaus möglich, dass Titan in der Vergangenheit von Gesteinsbrocken getroffen wurde, die von der Erde stammen. Diese Fragmente der Erdkruste sollen bei einem Einschlag, der in etwa die gleiche Größenordnung hatte wie der Impakt, der für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich gemacht wird, in das All geschleudert worden sein.

Nach Auffassung von Gladman könnten nach etwa einer Million Jahre, 20 dieser mit Urbakterien besiedelten Gesteinsbrocken auf Titan niedergegangen sein. Prinzipiell ist die Wahrscheinlichkeit, dass von der Erde stammende Bakterien in den Weltraum geschleudert wurden, sehr groß. Bleibt nur die Frage, ob es Lebewesen gibt, die eine Million Jahre im Kälteschlaf überstehen können beziehungsweise konnten.

Titan bietet genügend Überlebenschancen
Auf Titan selbst wären die Überlebenschancen für extremophile Organismen durchaus vorhanden. Schließlich sind organische Stoffe und Wasserstoffverbindungen in Hülle und Fülle vorhanden. Noch heute Leben beispielsweise Archae-Bakterien die aus Letzteren bei der Nahrungsgewinnung Methan produzieren. Dies wiederum würde den Methanbestand des Saturnmondes erklären können.

Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was künftige Untersuchungen und Missionen über Titan offenbaren werden.


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2 Kommentare:

  1. Interessant, dumemrweise ist Titan viel zu klein, um als KAndidat für menschliches Lebensraum zu bieten

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  2. Nun, ich würde sagen, dass kommt auf den Betrachtungswinkel an. Wenn wir in der Theorie jetzt mal alle technischen, psychologischen und sonst wie geartete Probleme außen vor lassen, bietet Titan immerhin bei 6,6 Prozent des Erdvolumens knapp 16 Prozent der Erdoberfläche. Ein paar Menschen hätten also definitiv Platz auf Saturns größtem Mond.

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