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Mittwoch, 11. August 2010

Mythologie der Sternbilder: Das Sternbild Gemini - die Zwillinge

Heute möchte ich die Mythologie der Sternbilder mit einem neuen Beitrag fortsetzen. Thema dieses Artikels ist das Sternbild Gemini, besser bekannt als das Sternbild Zwillinge. Wer den ersten Teil der Serie verpasst hat, kann ihn hier gerne nachlesen.

Castor und Pollux - die Zwillinge
In den Legenden der antiken griechischen Mythologie, ist das Sternbild Zwillinge Sinnbild für das Bruderpaar Kastor und Polydeukes beziehungsweise in latinisierter Form Castor und Pollux. Die Brüder waren, wie auch ihre Geschichte, außergewöhnlich; denn Kastor und Polydeukes waren Zwillinge und zugleich Halbbrüder. Möglich wurde diese Gegebenheit einmal mehr durch den Einfluss göttlicher Macht. In der Nacht, als die Geschwister gezeugt wurden, teilte ihre Mutter Leda das Lager mit ihrem Angetrauten Tyndareos, aber auch mit dem notorischen Fremdgänger Zeus - dem Herrscher des Olymp. Dieser erschien Leda in der Gestalt eines Schwans. Aus seinem Samen sollte schließlich ein Halbgott erwachsen, der den Namen Polydeukes erhielt. Kastor dagegen war wie sein Vater Tyndareos nur ein Sterblicher.

Abenteuer mit Jason und den Argonauten
Zeit ihres Lebens waren die "Halb-Zwillinge" unzertrennlich. So gingen sie gemeinsam auf große Abenteuerfahrt und schlossen sich Iason und den Argonauten auf ihrer Suche nach dem Goldenen Vlies an. An Bord der Argo trafen Kastro und Polydeukes auf ihre Vettern Idas und Lynkeus, die ebenfalls Zwillinge waren.

Idas Verrat löste einen tödlichen Kampf aus
Eines Tages sollten die Zwillingspaare gemeinsam auf Beutezug gehen. Sie raubten eine Rinderherde. Idas, der die Beute gerecht aufteilen sollte, überlistete Kastor und Polydeukes jedoch und betrog sie um ihren Anteil. Daraufhin wurden die Geschwisterpaare zu Todfeinden. Ein heftiger Kampf entbrannte in dessen Verlauf Idas den sterblichen Kastor mit einem Speer niederstreckte. Rasend vor Zorn rächte sich Polydeukes in dem er Lynkeus mit selbigen Speer aufspießte. Auf den Kampf zwischen den beiden verbliebenen Kontrahenten wurde schließlich auch der Göttervater aufmerksam. Dieser sandte einen Blitz auf Idas herab und machte dem Kampf ein Ende.

Aus Liebe zu seinem Bruder verzichtete Polydeukes auf die Unsterblichkeit
Polydeukes dankte seinem Vater. Zerrissen von dem Verlust seines Bruders flehte er den Herrscher des Olymp an, dass dieser die Last der Unsterblichkeit von ihm nehmen möge, damit er zu seinem Bruder in den Hades hinabsteigen könne. Zeus aber hatte einen anderen Vorschlag, den Polydeukes dankbar annahm.
Von diesem Moment an verlor Polydeukes zwar seine Unsterblichkeit, konnte aber bis zu seinem Tode gemeinsam mit Kastor zwischen dem Hades und dem Olymp, im täglichen Wechsel, wandeln.



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